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Für das Festival „Kommt auf die Baustelle!“ (19.9. – 21.9.2025) im Erweiterungsbau des Bauhaus-Archivs Berlin (Entwurf: Staab Architekten, Eröffnung 2027), kommt 1pp1, die Zwiebel mit inneren und äußeren Schichten, in der bis jetzt größten Besetzung in der Gruppengeschichte zusammen. Die dreitägige Raumharfen Performance „Bao Hau Si“ im neuen Ausstellungsbereich im Untergeschoss besteht aus unterschiedlichen Phasen mit wechselnden Beteiligten.

Freitag 19.9.2025

14 – 18 Uhr Essen Bau – Tantan Douhua, Atelier Fanelsa with TUM Bioregional Design Lab, Teto Tofu >>>> 14 Uhr String Figures – Kompositionen, Lieder und Choreografien für Raumharfe >>>> 15 – 17 Uhr a*synchron klammern – Schnittstellenkomposition automatisierter Harfenmodule //// Bambus Bau, Kostüm Bau >>>> 17 – 18 Uhr Audio Bau – Von den kulturpolitischen Kämpfen vor und nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten //// Text Bau – Wohnen, Widerstand und Wirklichkeit in einer Dresdner Plattenbausiedlung //// Bauhausbeichte – Turmpredigt, Prozession, Binaritätenschieber >>>> 21.15 Uhr Weltpremiere „Partiturskizze zu einer mechanischen Exzentrik“ (1925) von László Moholy-Nagy auf der Raumharfe

Samstag 20.09.2025

11 Uhr a*synchron klammern – Schnittstellenkomposition automatisierter Harfenmodule >>>> 12.30 Uhr String Figures – Kompositionen, Lieder und Choreografien für Raumharfe >>>> 13.30 Uhr Audio Bau – Von den kulturpolitischen Kämpfen vor und nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten >>>> 14 Uhr Emigration und politische Unterdrückung – Richard Paulick und das Bauhaus in Shanghai >>>> 15 Uhr Form Follows Falling – Avantgardistische Methodenprogramme überprüfen. Atemchor, Minimalkomposition >>>> 16 Uhr Tanz Bau >>>> 17 Uhr Bauhausbeichte – Turmpredigt, Prozession, Binaritätenschieber

Sonntag 21.09.2025

10 Uhr Bambus Bau mit Publikumsbeteiligung >>>> 13 Uhr a*synchron klammern – Schnittstellenkomposition automatisierter Harfenmodule >>>> 14 – 18 Uhr Essen Bau – Yu Lu, Gaoyi Yin //// String Figures – Kompositionen, Lieder und Choreografien für Raumharfe //// Text Bau – Wohnen, Widerstand und Wirklichkeit in einer Dresdner Plattenbausiedlung //// Tanz Bau //// Form Follows Falling – Avantgardistische Methodenprogramme überprüfen. Atemchor, Minimalkomposition //// Wo ist Zuhause? – Emigrierte damals und heute und ein Exkurs über Bambus in China //// Audio Bau – Von den kulturpolitischen Kämpfen vor und nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten //// Bauhausbeichte – Turmpredigt, Prozession, Binaritätenschieber //// Weltpremiere „Partiturskizze zu einer mechanischen Exzentrik“ (1925) von László Moholy-Nagy auf der Raumharfe

Von und mit: Annick Prisca Agbadou, Atelier Fanelsa with TUM Bioregional Design Lab, Simon Bauer, Lotte Dohmen, Jule Flierl, Ted Gaier, Montserrat Gardó Castillo, Hauke Heumann, Knut Klaßen, Leon Klaßen, Sichi Li, Yu Lu, Antje Meichsner, Camille O, Tantan Douhua, Teto Tofu, Gaoyi Yin

Was bedeutet „Bao Hau Si“?

„Bao Hau Si“ leitet sich von der chinesischen Lautübertragung 包豪斯 (bāo háo sī) des deutschen Begriffs Bauhaus ab. Im Chinesischen besitzen diese drei Schriftzeichen keine inhaltliche Verbindung oder semantische Bedeutung; sie fungieren ausschließlich als phonetische Träger des Fremdwortes. Somit bezeichnet „包豪斯“ beziehungsweise „Bao Hau Si“ im chinesischen Sprachraum einzig das Bauhaus – ein reines Lautbild ohne zusätzliche Konnotationen, zugleich einzigartig und bedeutungsoffen. Als künstlerisches Konzept verstehen wir 1pp1 „Bao Hau Si“ als eine Dekonstruktion, Übersetzung, Verfremdung, Translokation und Internationalisierung des historischen Bauhaus-Begriffs. Diese bewusste Verschiebung – eine Miss-Schreibung, ein „Miss-Take“ – eröffnet neue Perspektiven auf die ästhetischen, sozialen und politischen Dimensionen des Bauhaus. Für unser Kollektiv 1pp1 ist „Bao Hau Si“ ein Prozess der Migration von Formen, Ideen und Sprachen: eine experimentelle Praxis, die den Kanon des Bauhaus nicht nur zitiert, sondern in neue kulturelle Kontexte überführt, um ihn performativ neu zu verhandeln. >Sichi Li

Was habt ihr beim Festival „Kommt auf die Baustelle“ im Bauhaus-Archiv Berlin vor?

Wir haben uns vorgenommen, im gesamten Festivalzeitraum durch zu performen. Zentrum unserer Aktionen wird eine temporäre Turmstruktur aus Bambus und Fahrradschläuchen und eine den ganzen Raum durchmessende Harfenkonstruktion sein Inhaltlich bewegen wir uns zwischen verschiedenen Aspekten des historischen Bauhaus, über Migrationsgeschichten nach China und Stalins Russland bis zum Baustoff Bambus. Es wird choreographischen Umgang mit der Raumharfe geben und eine religiös-rituelle Suche nach einer spirituellen Moderne. Immer wieder wird unsere Installation auch zu einer Reinkarnation der Bauhaus-Kantine. Manchmal spielt die Harfe ganz allein, wir führen aber auch die Partitur von Moholy-Nagy in einer 1pp1-Variante auf. Wir zeigen unterschiedliche Performances, die aber immer in Popsongs enden. Am Ende der Festivalzeit verdichten wir alle Performances zu einem einzigen musikalischen Ablauf. >Hauke Heumann